Die beiden Schecks hatten es in sich. Zweimal je 10.000 Euro übergaben Robert und Margret Krick aus dem Erlös ihrer gleichnamigen Stiftung an Michael Lindner-Jung, Leiter der ökumenischen Bahnhofsmission, und Jürgen Keller für die Straßensozialarbeit des Diakonischen Werks am Hauptbahnhof. "Mit dieser Stiftung wollen wir uns an der Gesellschaft revanchieren für das Glück, das wir selber im Leben gehabt hatten", so Robert Krick. Die 1992 gegründete Stiftung kann mittlerweile fast 250.000 Euro pro Jahr ausschütten. "Wir lassen das Geld bewusst sozialen Einrichtungen im Großraum Würzburg zukommen", so seine Frau Margret. "Und wir möchten damit auch Zeichen setzen und vielleicht andere vermögende Mitbürger animieren, ähnliches zu tun".
Speziell mit der Bahnhofsmission verbindet sie eine lange Erinnerung. 1944 flüchtete sie als junge Frau aus dem zerbombten Köln in das scheinbar sichere Würzburg und hatte in der damaligen Bahnhofsmission sofort Hilfe bekommen. "Dass mir noch ein zweites Mal das Erlebnis einer Ausbombung bevorstand, ahnte ich damals nicht".
Bahnhofsmission und "Underground", die Anlaufstelle der Straßensozialarbeit am Bahnhof, können diese Spenden gut gebrauchen. Nur mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher ist es ihnen möglich, ihren Dienst aufrecht zu halten. Beide Einrichtungen verzeichnen in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme bei der Zahl ihrer Besucher bzw. Klienten. Bei "Underground" waren es fast 5.700 junge Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren. Die Bahnhofsmission, die neben der Münchener die einzige in Bayern mit einem 24-Stunden-Service ist, sind es sogar 36.000 Klienten- und Besucherkontakte pro Jahr.