„Wenn ich um meine Qualität weiß, dann habe ich Sicherheit“, sagte Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran, der in Vertretung des Bischofs in den Vinzenzsaal des Markushofs gekommen war. Im geistlichen Einstieg machte er mit Blick auf die Bibelstelle zur Aussendung der Jünger (Mt 10,7–13) deutlich: „Die biblische Sendung gilt jeder und jedem von uns heute.“ Vorndran lud die anwesenden Mitarbeitenden aus Pastoral und Caritas dazu ein, sich über die Begegnungen im Rahmen der Qualitätsoffensive Gedanken zu machen und Fürbitten sowie Dankesworte dazu zu formulieren.
Vieles läuft bereits gut
Damit hatte der Generalvikar ins Schwarze getroffen. Nach dem Dank für das „gemeinsam Unterwegssein“ von Michael Deckert, der als DiCV-Referent für Katholische Kindertagesstätten und Kinderhilfe die Qualitätsoffensive neben Christine Steger vom Bischöflichen Ordinariat maßgeblich verantwortet hatte, dankten die Beteiligten für „gegenseitiges Vertrauen“ oder einen „neuen Blick für das Team.“ Eine Teilnehmerin sagte: „Danke für die Erkenntnis, dass Vieles schon ganz gut läuft“, woraufhin man in der Runde fleißig nickte. Dank ging zudem an Diözese und Caritas für das Projekt, das als „Bestätigung und Wertschätzung“ wahrgenommen wurde. Gleichzeitig erging aber auch die Bitte „um ausreichende Ressourcen für alle Kitas im Bistum Würzburg.“
Domkapitular Clemens Bieber bat als DiCV-Vorsitzender: „Der Funke des Geistes, der unsere Caritas-Kitas ausmacht, möge auch in unsere Gesellschaft überspringen.“ Dieser Geist in den kirchlichen Kindertagesstätten Unterfrankens war zentrales Anliegen des Pilotprojektes. Das wurde im Abschlussbericht von Uwe Gerber von der Beratungsfirma Consense Management Service deutlich, die die Qualitätsoffensive betreute. Er gab zunächst einen Überblick über das Projekt. Über das Bistum verteilt waren acht Tandems aus jeweils einem pastoralen Mitarbeitenden und einer Kita-Fachberaterin der Caritas gebildet worden. Anhand verschiedener Qualitätsbereiche und -kriterien – etwa Kinder, Sozialraum oder Personal – fand dann eine Selbstevaluation der acht teilnehmenden Einrichtungen statt. Später folgte deren Fremdevaluation durch die Tandems.
Deutliche Qualitätsverbesserung
Die Rückmeldungen zum Projekt seien fast ausschließlich positiv gewesen, berichtete Gerber. So habe der unterschiedliche Blick der Berufsgruppen die Perspektive bei der Qualitätsentwicklung erweitert – Pädagogik und Religion hätten sich positiv verbunden. Fazit des Beraters: „Es ist gelungen in allen Kitas eine deutliche Qualitätsverbesserung anzustoßen sowie den pastoralen Auftrag stärker zu fokussieren.“ Gerber lobte vor allem die „zügige Umsetzung von Maßnahmen.“ Das sei angesichts der Rahmenbedingungen in vielen Einrichtungen, wo aktuell vor allem der Fachkräftemangel in den Sozialberufen ein Thema ist, nicht unbedingt erwartbar gewesen.
Beim anschließenden „Gallery-Walk“ war es möglich einen Einblick in die Projektarbeit zu erhalten. Auf Schautafeln wurden für die jeweiligen Einrichtungen das Vorgehen bei der Qualitätsoffensive und die Ergebnisse präsentiert. Da waren Fotos von Andachten und Kirchenbesuchen mit den Kindern zu sehen, eine liebevoll gebastelte Lupe, die die Qualitätsbereiche in den Blick nahm oder die Zeichnung eines Bootes voller Menschen unter der Überschrift „Pastorales QM – Wir sind auf Kurs!“. Während man von Tafel zu Tafel schritt, bildeten sich schnell Kleingruppen, in denen sich Verantwortliche, Fachberaterinnen, Mitarbeitende der Einrichtungen und Trägervertretende angeregt austauschten.
Neues Bewusstsein für Pastoral
Vor einer Schautafel waren zwei Einrichtungsleiterinnen ins Gespräch vertieft. „Unser Highlight war die Fremdevaluation“, so Monika Schimmel vom Kindergarten St. Michael in Schwanfeld (Landkreis Schweinfurt). Dort hatte man einen Schwerpunkt auf den Bereich Personal gelegt. Nun sei mehr Ruhe in die Einrichtung eingekehrt, so die Leiterin. Ihre Kollegin Ulrike Schwanfelder, Leiterin der Katholischen Kindertagesstätten Wiesentheid (Landkreis Kitzingen) sagte, das Projekt habe gezeigt, dass man auf dem richtigen Weg sei. Und: „Es wurde uns bewusst, dass wir auch pastorale Mitarbeiter sind.“
Vor der abschließenden Zertifikatsübergabe zur „Kita-Qualitätsoffensive“ sagte Generalvikar Vorndran: „Ich freue mich über die enorme Energie, die spürbar geworden ist. Das Projekt hat gezündet.“ Die Anwesenden seien „die Pionierinnen und Pioniere in diesem Projekt“, das künftig – mit Blick auf die Ressourcen im Bistum – weitergeführt werden solle.
Anna-Lena Herbert
Zertifikate wurden ausgestellt für:
Kindertagesstätten: Kath. Kindergarten St. Martin Collenberg (Lkr. Miltenberg), Burgkindergarten Haibach (Lkr. Aschaffenburg), Maria-Stern-Kindergarten Hausen (Lkr. Bad Kissingen), Kath. Kindergarten St. Gertrud Karsbach (Lkr. Main-Spessart), Caritas-Kindergarten St. Maria Limbach (Lkr. Haßberge), Kindergarten St. Michael Schwanfeld (Lkr. Schweinfurt), Kath. Kindergarten St. Martin Veitshöchheim (Lkr. Würzburg), Kath. Kindertageseinrichtungen Wiesentheid (Landkreis Kitzingen);
Pastorale Mitarbeitende: Isabella Friedrich, Bettina Gawronski, Ullrich Göbel, Monika Hufnagel, Dr. Thorsten Kapperer, Rainer Kraus, Simon Marx;
Kita-Fachberaterinnen: Katharina Derr, Petra Eitzenberger, Marlene Engel, Elisabeth Evans, Melanie Gehring, Christiane Höflein, Kerstin Malterre, Sandra Moldovan.