„Dank unseres großen Netzwerkes sowohl in Würzburg als auch bundesweit konnten wir zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer mobilisieren, für uns abzustimmen! Herzlichen Dank dafür“, so Boes weiter.
Mit dem Förderpenny-Preisgeld werden Mitarbeiterinnen des Frauenhauses das Projekt PräGe – Prävention von häuslicher Gewalt umsetzen. Dabei handelt es sich um ein Konzept, das von den Frauenhaus-Mitarbeiterinnen in Schulen eingesetzt wird und richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der 7. Jahrgangsstufe.
Studien belegen, dass das Miterleben häuslicher Gewalt in der Regel eine erhebliche Belastung für Jungen und Mädchen darstellt und gravierende Folgen haben kann, wie z.B. Schulschwierigkeiten, Ängstlichkeit, Aggression usw.
2018 verzeichnete die Statistik zu häuslicher Gewalt vom Bundeskriminalamt (BKA) 118 Fälle von getöteten Frauen, 2017 waren es 147 Frauen. Das bedeutet: an jedem dritten Tag wird eine Frau durch ihren Partner getötet, mehr als ein Mal pro Stunde wird eine Frau durch ihren Partner gefährlich körperlich verletzt.
Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner.
Im Hinblick auf eine effektive Prävention ist es daher dringend notwendig, Mädchen und Jungen frühzeitig Begleitung und Unterstützung anzubieten, wenn sie häusliche Gewalt erleben. Sie sind gefährdet, die Verhaltensmuster der Eltern zu wiederholen.
PräGe stärkt Mädchen und Junge
Das Projekt PräGe soll Mädchen und Jungen stärken, sich vor Gewalt zu schützen und geeignete Handlungsmuster zu erlernen. Dazu brauchen sie Angebote außerhalb der Familie, möglichst an Orten, an denen sie sich regelmäßig aufhalten, z.B. in der Schule. Dies ermöglicht eine hohe Erreichbarkeit von betroffenen Kindern, und entsprechende Hilfsangebote können im Bedarfsfall vermittelt werden. Die Präventionsarbeit mit einer gesamten Klasse hat außerdem keinen stigmatisierenden Charakter für Betroffene und kann von allen Schülerinnen und Schülern wahrgenommen werden.
Es werden verschieden Methoden angewandt, z.B. Rollenspiele oder Wahrnehmungsübungen. Die Methoden eignen sich besonders, um in den persönlichen Austausch mit den Jugendlichen zu kommen.
„Mit dem Förderpenny bekommen wir zusätzlich zu einem Preisgeld von 2.000 Euro im kommenden Jahr die Kundenspenden der PENNY Märkte unserer Region. Das nenne ich mal Nachbarschaftshilfe“, so Franziska Boes.
Seit dem Start vergab PENNY Fördergelder in Höhe von knapp einer Million Euro.
Claudia Jaspers