Zur aktuellen Diskussion zum Ausbau der Kindertagesbetreuung in Deutschland erklärt der Präsident des Deutschen Caritasverbandes (DCV) Peter Neher: "Die Entscheidung, ob jemand nur allein für sein Kind da sein oder ob jemand Kind und Arbeit miteinander verbinden möchte, sollte bei den Müttern und Vätern liegen. Familien müssen wählen können."
Aus Sicht der Caritas ist ein Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder dringend erforderlich. Bereits im Frühjahr 2004 hatte der DCV in einer Stellungnahme deutlich gemacht, "dass jedes Kind unabhängig von der beruflichen Situation der Eltern einen eigenen Anspruch auf Erziehung, Bildung und Betreuung hat." So sollten alle Eltern, die dies wünschen, einen Platz in einem Bildungs- und Erziehungsangebot finden, der ihren spezifischen Ansprüchen entspricht. Wichtig für die Kinderbetreuung in der frühkindlichen Phase ist ein qualitativ hochwertiges Angebot.
"Es geht nicht darum, Arbeitskräfte für die Wirtschaft vorzuhalten. Es geht darum, dass Paare, die sich für ein Kind entscheiden, nicht auf bestimmte Familienmuster festgelegt werden dürfen" so Neher. Kritisch merkt er an, dass Paare, bei denen sich ein Elternteil bewusst für die Betreuung des Kindes entscheide, nicht unter Rechtfertigungsdruck geraten dürften. Wichtig sei, dass auch nach einer Erziehungspause von mehreren Jahren ein Einstieg in das Berufsleben wieder möglich sein müsse.
Neher erinnert auch daran, dass Studien gezeigt hätten, dass ein größeres Angebot von Kinderbetreuungsplätzen dazu beitragen könne, soziale Ungleichheit und Armut langfristig abzubauen.
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