Menschen in der großen Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende und Flüchtlinge in der Veitshöchheimerstraße mit einem Fahrrad zu mehr Mobilität verhelfen zu wollen, das war vor zehn Jahren die Idee. Sie führte zur Gründung des ehrenamtlichen Projektes „Rad & Tat“ um den Würzburger Sozialarbeiter Hans Madinger.
Beschwingt durch den Erfolg, luden Madinger und seine ehrenamtlichen Mitarbeiter am Donnerstag, 22. Juni, zum Feiern in einem Würzburger Biergarten ein. In Berichten und Geschichten wurde deutlich, dass es bei „Rad & Tat“ nicht nur um das Herrichten alter Fahrräder geht, sondern um Menschen, um Engagement, Integration und jede Menge Herzblut. Eingeladen waren neben den aktiven Mitstreitern im Projekt auch Verantwortliche der Caritas, der Fahrradwerkstatt im Erthal-Sozialwerk und der Don-Bosco-Berufsschule, die das Projekt ebenfalls unterstützt.
„Wir basteln aus zwei und manchmal drei alten Fahrrädern ein neues“, so einer der versierten Schrauber. Die Arbeit sei kreativ und mache im Team viel Spaß. Räder aus der Nachkriegszeit, Dachboden-, Keller- und Gargenfunde beförderten manch gutes Rad zu Tage, das schließlich an Geflüchtete übergeben werden könne. „Verkehrssicherheit steht an oberster Stelle“, so Madinger. „Zu uns kommen auch Menschen, die in ihrem Herkunftsland nie Rad gefahren sind und eine gute Einweisung brauchen.“ Besonders freue er sich, wenn Geflüchtete mit anpackten und ihr Rad selbst in Schuss hielten.
Die Fahrräder werden der Gruppe für den guten Zweck gespendet. Die Anschaffung wichtiger Ersatzteile finanziert die Caritas. Eine Werkstatt hat die Gemeinschaftsunterkunft bereitgestellt. Madinger und seine Truppe repariert und verteilt die Räder und trifft auf dankbare Menschen, die sich über die neue Freiheit und Mobilität freuen.
Dankbar im Rück- und zuversichtlich im Ausblick wurde angestoßen auf zehn Jahre „Rad & Tat“.
Sebastian Schoknecht
Weitere Informationen zum Projekt und Kontaktdaten finden Sie hier.