Die VKAD-Vorsitzende Barbara Dietrich-Schleicher erklärt: „Es darf nicht sein, dass die Menschen in Pflegeheimen immer häufiger Hilfe zur Pflege beantragen, weil sie die hohen Eigenanteile nicht tragen können. Die Politik muss hier entschieden gegensteuern. Pflegebedürftige in den Einrichtungen können nicht auf die angekündigte Pflegereform und deren Umsetzung warten“, so Dietrich-Schleicher.
Bundesländer in der Pflicht
Von den Bundesländern fordert die VKAD-Vorsitzende die Übernahme der Investitionskosten, also der Kosten, die für Modernisierungen, Reparaturen oder den Ausbau von Digitalisierung in einem Pflegeheim entstehen. Diese Kostenübernahme ist bisher nur eine freiwillige Leistung der Länder. Dazu Dietrich-Schleicher: „Die Bundesländer müssen endlich ihrer Aufgabe nachkommen und die Investitionskosten übernehmen. Auf diese Weise könnten Pflegebedürftige um mehrere hundert Euro im Monat entlastet werden.“
Pflegeausbildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Dietrich-Schleicher erklärt weiter: „Pflege muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe wahrgenommen werden." Dazu gehöre auch die Pflegeausbildung. Deren Finanzierung wird nach wie vor zum Teil auf die Pflegebedürftigen abgewälzt. Die Regierungskoalition müsse ihr Versprechen umsetzen und diese Ausbildungskosten aus Steuermitteln finanzieren, heißt es in der Mitteilung.
Ambulant versorgte Menschen nicht vergessen
„Bei der Debatte um Pflegeheime dürfen wir die zu Hause versorgten Menschen nicht vergessen. Viele verzichten zunehmend auf notwendige Pflegeleistungen, weil diese teurer geworden sind“, betont die VKAD-Vorsitzende. „Vier von fünf Pflegebedürftigen leben zu Hause und werden von Angehörigen sowie ambulanten Diensten, teilstationären Einrichtungen und Angeboten der offenen Altenarbeit unterstützt. Die Stärkung der ambulanten und vorstationären Versorgung ist daher genauso wichtig.“ Konkret schlägt Dietrich-Schleicher die Einführung eines vereinfachten Pflegebudgets vor.
Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e. V. / DiCV