Regensburg/Miltenberg: Wegen ihres Engagements für benachteiligte Jugendliche wurde die Miltenberger Bäckerei Hench auf dem Dritten Regensburger Dialog der Landesarbeitsgemeinschaft der Katholischen Jugendsozialarbeit (LAG KJS Bayern) mit dem „Goldenen Tropfen“ ausgezeichnet. Der erstmals verliehene Preis des Caritas-Fachverbandes soll für das Anliegen benachteiligter Jugendlicher werben. In Zeiten des Ausbildungsstellenmangels drohen sie durch den Rost zu fallen, weil sich Ausbildungsbetriebe die Rosinen vom Markt picken.
Die Familie Hench denke hier anders und sei dafür seit Jahren immer wieder zu höherem Aufwand bereit, so der Salesianerpater Franz-Ulrich Otto, Vorsitzender der LAG KJS Bayern, in seiner Laudatio. Das 250 Jahre alte Miltenberger Traditionsunternehmen bietet nicht nur regelmäßig Ausbildungsplätze, sondern gibt besonders Abgängern von Förderschulen oder Praxisklassen der Hauptschule die Chance, in Praktika oder im Rahmen von Berufsausbildung zu zeigen, was in ihnen steckt. Das Engagement der Firma wurde dabei häufig durch gute Leistungen der jungen Leute belohnt, staatliche Förderung war nie Kriterium für den Einsatz. Im aktuellen Prüfungsjahrgang Bäcker bereiteten Juniorchef Thomas und Seniorchef Klaus Hench ihren Auszubildenden persönlich auf die Prüfung in Fachrechnen vor. Der Aufwand hat sich gelohnt, der ehemalige Hauptschüler schloss die Gesellenprüfung erfolgreich ab und nimmt jetzt sogar an einem Wettbewerb für gute Prüfungsteilnehmer teil. Wenn möglich übernimmt Hench die jungen Leute nach ihrer Ausbildung.
Ein einzelner Ausbildungsplatz, so Otto, sei zwar nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aber steter Tropfen höhlt den Stein. Und vielleicht kann diese Preisverleihung andere Unternehmen zur Nachahmung anregen.