Würzburg, zur Fastenzeit 2025
Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter im Dienst der „caritas“!
„Geborgen in Gottes Schöpferhand“ – so überschreibt Paul Weismantel die Gedanken in seinem Begleiter durch die Tage der Fastenzeit. Er verweist auf den Sonnengesang des Hl. Franziskus und schreibt: „Eindringlich mahnt er uns, achtsam und ehrfürchtig mit Gottes Schöpfung umzugehen, sie zu bestaunen und zu bewahren, verantwortlich zu gestalten, aber niemals mutwillig oder eigennützig zu zerstören; nur so können auch künftige Generationen geborgen in seiner Schöpferhand leben.“
Den staunenden und von Gottes Wirken ergriffenen Menschen als die Krone der Schöpfung mit seiner besonderen Verantwortung stellt Jürgen Lenssen in seinem Gemälde „Natur – Gottes Vergegenwärtigung“ dar.
Die Tage der Fastenzeit sind eine Chance, unseren Umgang mit dem Leben und mit der Schöpfung zu bedenken. Der frühere Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher schrieb: „Wir dürfen die sanften Wellen der Schöpfung nicht vergessen. Auch wenn unsere Straße durch Supermärkte und Rechenzentren führt – ab und zu müssen wir ins Grüne abbiegen.“ Weniger ein „Dry January“ sondern die Einladung zur Fastenzeit als eine Zeit der Stille, der Besinnung und des Aufbruchs auf einen verheißungsvolleren Weg gibt unserem Leben eine gute Zukunft. „Wir haben eine Zukunft und wir haben eine Verantwortung für das Morgen“, sagte Bischof Reinhold Stecher.
Die kommenden sieben Wochen sind eine Chance, das Geschenk des Lebens und unsere Verantwortung dafür zu bedenken. Danke und „Vergelt’s Gott“ für Ihren Dienst, Menschen zu begleiten, zu bestärken und so Zeugnis zu geben für Gott, der das Leben will.
Eine gesegnete Zeit der Vorbereitung auf das Fest des Lebens wünscht von Herzen
mit frohen Grüßen
Clemens Bieber
Domkapitular
Vorsitzender
Stille
Stille Ist die Einladung zum tieferen Menschsein.
Alle wahrhaft Großen der Weltgeschichte haben das gewusst
und sind von Zeit zu Zeit ins Schweigen gegangen.
Durch das Schweigen der Wälder,
der Spiegelung des Himmels in ruhigen Wasseroberflächen
geht so etwas wie ein Hauch der Ewigkeit.
+ Reinhold Stecher, 1921–2013
Ehrfurcht
Man kann ohne Ehrfurcht Rechnungen lösen,
im Internet surfen, Daten sammeln, Wissen speichern,
Maschinen bauen, Finanzierungen planen, Gewinne steigern.
Aber tiefere Wirklichkeiten erkennen,
tragende Werte entdecken, Schöpfung bewahren,
echte Kultur und zwischenmenschliches Miteinander aufbauen
kann man ohne Ehrfurcht nicht.
+ Reinhold Stecher, 1921 – 2013