Die Werkstatt des Erthal-Sozialwerks ist eine anerkannte Werkstatt für Menschen mit psychischer Erkrankung oder Behinderung (WfbM) nach SGB IX. Insgesamt ermöglicht die Werkstatt mehr als 300 Menschen mit psychischer Beeinträchtigung Teilhabe am Arbeitsleben in Unterfranken. Neben dem Besuch des Montage-Bereichs erhielt Markus Hümpfer (MdB) bei einer Stippvisite einen Einblick in den Dokumentenservice, den Wäscheservice und den Fahrradladen. „Die verschiedenen Abteilungen ermöglichen den Mitarbeitenden vielseitige Beschäftigungen mitten in der Gesellschaft und tragen so dazu bei, die Lebensqualität der betroffenen Menschen zu verbessern“, so der Bundestagsabgeordnete.
Beeindruckt war Hümpfer auch vom Werkstattrat, der sich für die Anregungen und Beschwerden der Mitarbeitenden einsetzt. So fordern Werkstattrat und Werkstattleitung eine Reform des Entgeltsystems – politisch werden bereits verschiedene Vorschläge diskutiert. Aktuell bekommen Werkstattbeschäftigte Sozialleistungen von einer oder mehreren Behörden ausgezahlt und zusätzlich ein geringes Entgelt von der Werkstatt. „Wir brauchen ein transparenteres System – dazu gehört auch die Auszahlung aus einer Hand und dass Werkstattbeschäftigte nicht mehr als ständige Bittsteller beim Sozialamt auftreten müssen,“ erklärt Werkstattleiter Michael Jauch. Zudem sei es wichtig, dass Menschen mit psychischer Erkrankung oder Behinderung die Wahl zwischen Arbeitsplätzen in Werkstätten oder am ersten Arbeitsmarkt haben.
Ronja Hemm | St. Josefs-Stift