Der Vorsitzende des Caritasverbands für die Diözese Würzburg e. V., Domkapitular Clemens Bieber, bezeichnete die Taube als „Symbol für die Inspiration Gottes“. Angesichts der Herausforderungen, die das neue Jahr mit sich bringe, gelte es für den Frieden mobil zu machen, sagte er beim traditionellen Neujahrssegen am 8. Januar im kürzlich modernisierten Seminarraum des Caritashauses. „Als Christen tragen wir Mitverantwortung für das Gemeinwesen und sollen uns engagieren für ein sozial gerechtes und friedvolles Miteinander.“
Zu Beginn seiner Ansprache wies Bieber darauf hin, dass das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland im Mai 2024 seit einem Dreivierteljahrhundert bestehen werde. Zugleich sei die Gefahr für die Demokratie mit Blick auf anstehende Landtags- und Europawahlen hoch wie nie, so der Diözesancaritasvorsitzende. Auch stellten eine immer aggressivere Umgangsweise, kriegerische Konflikte, die hohe Zahl Flüchtender sowie Rassismus und Antisemitismus große gesellschaftliche Herausforderungen dar. „Als Kirche kann uns nicht gleichgültig sein, was sich in unserer Gesellschaft, in unserer Welt tut und wie sie sich entwickelt“, mahnte Bieber. Selbst im Exil habe der Prophet Jeremia die Botschaft Gottes an die Israeliten weitergegeben: „Bemüht euch um das Wohl der Stadt, in die ich euch weggeführt habe, und betet für sie zum Herrn; denn in ihrem Wohl liegt euer Wohl.“ (Jer 29,7) Es gelte mit der Botschaft Gottes und den christlichen Werten in die Herzen der Menschen vorzudringen und so positiv auf ihr Handeln einzuwirken.
Die Caritas habe mit ihren beiden Leitworten „Nah am Nächsten“ sowie „Not sehen und handeln“ immer auch das Miteinander und damit Gerechtigkeit als Grundlage für Frieden im Blick, führte Bieber weiter aus. Zum Frieden beizutragen, gehöre also zur ureigenen DNA von Caritas. So lautet das diesjährige Leitwort für die Caritas in Unterfranken „Zu – Frieden“. Menschen, die sich von Gott gehalten und getragen wüssten, seien „im Frieden, Zu-Frieden und strahlten Frieden aus“, erklärte der Vorsitzende des Diözesancaritasverbands. Das präge den Umgang mit anderen Menschen und gebe der Caritas ihr Gesicht.
Passend zum Leitwort für 2024 erhielten die Mitarbeitenden anschließend süße Kekse in Taubenform sowie entsprechende Ausstechförmchen, um selbst für Nachschub an Friedenstauben sorgen zu können. Nach der Andacht gingen der Diözesancaritasvorsitzende, die Abteilungsleiterinnen Sonja Schwab und Angela M. Lixfeld sowie die Abteilungsleiter Andreas König und Sebastian Schoknecht durch das Caritashauses, um an den Bürotüren das Segenszeichen „20*C+M+B+24“ (Christus segne dieses Haus) anzubringen – für ein Jahr, das „Zu – Frieden“ hinführen soll.
Anna-Lena Herbert