Karlstadt (POW) „Mit Schorschi durch St. Andreas“: Zu einem kindgerechten Rundgang durch die historische Pfarrkirche lädt der gleichnamige neue Kinderkirchenführer ein. Diesen hat die katholische Pfarrei Sankt Andreas Karlstadt am Freitag, 6. Dezember, der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit der neuen Broschüre werde eine Lücke geschlossen, erklärte Pfarrer Simon Mayer. „Wir haben ein umfangreiches Angebot für die vielen Passanten, die täglich in der Karlstädter Innenstadt in diese Kirche kommen.“ Dieses ist nicht zuletzt das Ergebnis einer umfangreichen Befragung der Kirchenbesucher.
So bietet der Schriftenstand zum einen für Touristen einen Kunstkirchenführer um alles baulich und künstlerisch Relevante zu erfahren. Dazu Handzettel, die denen Impulse bieten, die zwischen zwei Terminen die Stille des Gotteshauses aufsuchen. Zudem gibt es seit vergangenem Jahr die interaktive Gebetslounge. Zwei bequeme Stühle in einer Ecke des Querhauses laden ein, aus fünf kurzen Andachten zu den Themen Freude, Hoffnung, Liebe, Angst und Trauer eine auszuwählen und sich rund sieben Minuten multimedial aufbereiteten spirituellen Input zu gönnen. Aber ein abrufbares, ansprechendes Angebot für Kinder, die das Gotteshaus besuchen – das gab es bislang nicht.
„Ich habe lange darüber gebrütet, wie ein solcher Kirchenführer für Kinder wohl auszusehen hat“, erzählt Mayer. Im Urlaub sei ihm dann der Geistesblitz gekommen: Es braucht eine ansprechende Figur als Erzähler, von der die Kinder quasi an die Hand genommen werden. „Außer dem Jesuskind, einer jugendlichen Mariendarstellung oder den vielen Kindern auf den historischen Grabsteinen habe ich zunächst nichts Passendes gefunden.“ Dann sei ihm aber auf der Weihnachtsretabel der Kirche ein flötenspielender Hirtenjunge aufgefallen. „Den habe ich dann Schorschi genannt, nach Sankt Georg, dem Schutzpatron der Stadt.“ Mit dieser Idee im Hintergrund, habe er „nur noch“ einen theologisch akzeptablen Text für den Kinderkirchenführer schreiben müssen – in einer Sprache, die auch wirklich von den Kindern verstanden wird.
„Damit das Heft nicht zu trocken rüberkommt, brauchte es aber auch noch verschiedene Darstellungen des Schorschi: beim Staunen, beim Deuten auf ein bestimmtes Detail, beim Begrüßen seiner Leserinnen und Leser.“ Hier habe ihm die örtliche Grundschulrektorin den Kontakt zu Angela Johannsen aus Marktheidenfeld vermittelt, die dann die Illustrationen geschaffen hat. „Bei den Fotos konnte ich dagegen aus dem umfangreichen Archiv von Alfred Dill schöpfen, zum Teil ergänzt durch eigene Aufnahmen.“ Das Layout habe dann Christina Hofmann erstellt.
In dem Heft nimmt Schorschi die jungen Kirchenbesucher und deren Eltern nun mit auf einen Rundgang durch die prachtvolle Kirche. Er erklärt dabei unter anderem, was Heilige sind, was wesentliche Ausstattungselemente des Gotteshauses sind und warum im Gewölbe so viele Blumen und Kräuter abgebildet sind. Als Musikant weiß Schorschi natürlich auch spannende Details zur Orgel. Beim Taufstein wird er sogar zu einem König und verrät auch, warum. Immer wieder hat Schorschi zudem für seine Leserinnen und Leser kleine Aufgaben parat. Zum Beispiel dürfen sie ausrechnen, wie viele Hammerschläge der Silberschmied wohl gebraucht hat, um bei der prächtigen Silberfigur des reitenden heiligen Georg das Fell des Pferdes zu formen, wenn pro Quadratzentimeter etwa 80 Schläge notwendig sind.
Diese Mischung aus Information und Unterhaltung scheint anzukommen. Von Eltern, die mit ihren Kindern den Kirchenführer gelesen haben, habe er bislang nur positive Rückmeldungen erhalten, berichtet Mayer. Zusätzlich habe ein Spender 500 Euro gegeben, damit die örtlichen Kindergärten alle mit ausreichend Exemplaren ausgestattet werden.
Erhältlich ist der Kinderkirchenführer „Mit Schorschi durch St. Andreas“ für 2,50 Euro pro Exemplar am Schriftenstand der Pfarrkirche Sankt Andreas in Karlstadt.
mh (POW)
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