„Ben ist ein kleiner Bär und drei Jahre alt. Er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern im Wunderwald.“ So beginnt die Geschichte Aufregung im Wunderwald - und alles wegen dieser Krankheit, geschrieben von Prof. Dr. Björn Enno Hermans, Psychologe und Kinder-, Jugendlichen- und Familientherapeut aus Essen. Sie bringt Kindern die neue Lebenssituation in der Corona-Krise nahe.
Annette Walter, Diplom-Psychologin und Kunsttherapeutin im Psychotherapeutischen Beratungsdienst – Erziehungsberatungsstelle - im SkF Würzburg beschäftigt sich derzeit auch intensiv mit der Situation von Kindern und Eltern in Zeiten des Corona-Virus. Besonders für kleine Kinder ist die neue Lebenssituation nur schwer zu verstehen. Aus der aktuell vorwiegend telefonischen Beratung wissen Walter und ihre Kolleg*innen, dass Eltern oft unsicher sind, wie sie ihren Kindern erklären können, dass sie nicht auf den Spielplatz, in die Kita oder zu den Großeltern dürfen.
Als Annette Walter durch eine Empfehlung auf die online veröffentlichte Geschichte Aufregung im Wunderland von Enno Hermanns stieß, nahm sie per E-Mail Kontakt mit ihm auf und bot ihm an, seine Geschichte zu illustrieren. Hermans nahm das Angebot an.
Acht Tage lang malte die Kunsttherapeutin in jeder freien Minute. Entstanden sind zauberhafte Zeichnungen, die sich mit Hermans Text zu einem wundervollen Bilderbuch zusammenfügen.
Da die Geschichte zur Weitergabe freigegeben ist, verbreitet sie sich unter anderem im Internet wie ein Lauffeuer. Immer mehr begeisterte Menschen melden sich bei Autor und Illustratorin. Einige übersetzten die Geschichte in andere Sprachen. Inzwischen liegt das Buch in 13 Sprachen vor, unter anderem auf Englisch, Chinesisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Türkisch … Außerdem wurde eine Version in einfacher Sprache erstellt. Weitere Übersetzungen sind in Arbeit. Zu finden sind die Versionen auf der Homepage des Autors, sowie des Psychotherapeutischen Beratungsdiensts im SkF www.ptb.skf-wue.de unter dem Reiter "Aktuelles".
Alle Beteiligten arbeiten unentgeltlich und ohne kommerzielle Interessen. Zahlreiche Kitas, Schulen, Beratungsstellen, therapeutische Praxen, Kirchengemeinden, Selbsthilfegruppen u.v.m. stellen die PDF-Datei der Geschichte zum Download oder als Link auf ihre Homepage. Zudem wandert die Geschichte durch privates Weiterleiten von Familie zu Familie und von einem Land in das nächste.
So entstand in dieser Zeit der Ausgangsbeschränkungen, der wieder eingeführten Grenzkontrollen und der Sorgen und Ängste eine Kommunikation zwischen vielen Menschen aus verschiedenen Ländern und eine kreative Zusammenarbeit sowie eine Solidarität, die berührt und begeistert. Das Ziel, dass die Geschichte Aufregung im Wunderwald möglichst viele Kinder (und auch Erwachsene) erreicht und Mut macht, das Durchhaltevermögen stärkt und Optimismus säht, ist bei allen Beteiligten spürbar. Aus Annette Walters Wunsch, Familien in der aktuellen Situation zu helfen, und Björn Enno Hermans Anliegen, seinen eigenen kleinen Töchtern die Situation besser verständlich zu machen, wurde eine Geschichte, die Menschen aus der ganzen Welt zusammenbringt und verbindet.
Die Zeit der Kontaktbeschränkungen und fehlenden Betreuungsmöglichkeiten ist eine Herausforderung, vor allem für Familien mit kleinen Kindern. Zur Entlastung, Klärung von Fragen und Unterstützung stehen die Fachkräfte in den Erziehungsberatungsstellen zur Verfügung. Aktuell vor allem mit Telefon- bzw. Videotelefonie-Beratungen.
In Würzburg ist u. a. der Psychotherapeutische Beratungsdienst im SkF erreichbar, Telefon 0931 419 04 61
Montag bis Donnerstag: 8:30 bis 17 Uhr
Freitag: 8:30 bis 12 Uhr.
Weitere Infos finden Sie auf der Homepage www.ptb.skf-wue.de
Unter dem Reiter Aktuelles ist hier auch das Bilderbuch "Aufregung im Wunderwald – und alles wegen dieser Krankheit" zu finden.
Claudia Jaspers