Fröhlich und beschwingt startete das kurzweilige Programm, das sich die Schule anlässlich der Verabschiedungsfeier für Pater Roland einfallen ließ. Den Reigen der Redner eröffnete nach einem Musikstück auf dem Saxophon der stellvertretende Schulleiter Dieter Bördlein mit der Begrüßung aller geladenen Gäste. Unter ihnen waren der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl, Domkapitular Clemens Bieber sowie viele Vertreter aus der Politik und dem oberfränkischen Schulleben.
„Der Lotse geht von Bord“ – mit diesem Motto könne die Verabschiedungsfeier von Schulleiter Pater Roland überschrieben werden, begrüßte Dieter Bördlein, stellvertretender Schulleiter des Theresianums in Bamberg, die vielen Gäste, die der Einladung der Schule gefolgt waren. Ihnen allen war es ein Anliegen, Pater Roland Hinzer für seinen 20-jährigen Dienst als Schulleiter zu danken und ihn in den Ruhestand zu verabschieden. Bördlein verglich Pater Roland, der dem Theresianum in den vergangenen 20 Jahren als Schulleiter vorstand, mit einem Lotsen, der „das Schiff Theresianum auch sicher durch manchen Sturm manövriert hatte“. Vor allem, als das Schulschiff mit der drohenden Schließung im Jahr 2015 zu sinken drohte, sei es unter anderem ihm zu verdanken gewesen, dass das Theresianum mit der Übernahme durch die Caritas-Schulen gGmbH weiterbestehen konnte. Dafür sprach er dem engagierten Pädagogen im Namen der gesamten Schulfamilie nochmals seinen Dank aus.
Als Menschenfischer Gutes bewirkt
Nun war es eigentlich an Rudolf Hoffmann, Geschäftsführer der Caritas-Schulen gGmbH, oder an Prokuristin Sandra Engert, das lange Wirken und Tun von Pater Roland zu würdigen (vorbereiteter Redebeitrag im Anhang). Da jedoch beide kurzfristig erkrankt ausfielen, ergriff Domkapitular Clemens Bieber als Träger der Caritas-Schulen gGmbH in der Funktion als Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg e. V. das Wort. Er sei froh über die gelungene Übernahme des Theresianums vor einigen Jahren und bescheinigte dem Bamberger Kolleg eine „tolle Zusammenarbeit“ mit ihrer Trägergesellschaft, der Caritas-Schulen gGmbH. Dieses wunderbare Zusammenwirken sei auch Pater Roland und seiner herzlichen Art zu verdanken. „Herzlichkeit hat deine lange Wirkenszeit am Theresianum geprägt“, so der Caritasvorsitzende an den scheidenden Schulleiter gerichtet. Mit den besten Wünschen für den Ruhestand überreichte er in Vertretung für Geschäftsführer Hoffmann Pater Roland das Buch „Herzlichkeit in einer herzlosen Welt“ von Paul M. Zulehner.
Neben dem Buch hatte Domkapitular Clemens Bieber ein weiteres Präsent zum Abschied mitgebracht: das Bronzerelief „Der Menschenfischer“ von Egino Weinert. „Lieber Pater Roland, wir sind beides ‚Ascheberger Buben’, wir kennen uns schon lange. Ich weiß, dass du im Lauf der Jahre immer wieder deine Netze ausgeworfen hast, um Gutes für die Schule und die dir anvertrauten Schülerinnen und Schüler zu bewirken. Danke!“ Das Bronzerelief solle Pater Roland auch nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Schuldienst an diese besondere Zeit erinnern.
Zahlreiche Glück- und Segenswünsche
Den Glück- und Segenswünschen für die kommende Zeit schlossen sich viele weitere Gäste an: unter ihnen der leitende OStD Dr. Harald Vorleuter, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Oberfranken, Bambergs 2. Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, OStDin Gabriele Seelmann, Sprecherin des Landesrings der bayerischen Kollegs und OStD Ansgar Lennartz, Vertreter der Schulleitungen der Bamberger Gymnasien. Für die Mitarbeitervertretung sprach StR i. K. Georg Fries, der seinem Vorgesetzten „immer ein offenes Ohr für die beruflichen und privaten Angelegenheiten seiner Mitarbeitenden“ bescheinigte. In Pater Rolands Tun und Wirken habe man immer auch den Seelsorger wiederentdeckt, so Fries. Für die Schülerschaft des Theresianums trat Dana Kelm ans Mikrofon. Sie dankte dem scheidenden Schuldirektor dafür, dass er trotz so manchen Rückschlages immer an seine Schülerinnen und Schüler geglaubt habe.
Das letzte Wort
Nach dem Klassiker „My Way“ von Frank Sinatra, den Abiturientin Helya Abdi Valichali vortrug, trat Pater Roland Hinzer O. Carm. selbst ans Mikrofon, um „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Das letzte Wort gehöre heute ihm, so Pater Roland. „Und diese Tatsache werde ich gebührend auskosten“, sagte der Karmelitenpater mit einem Augenzwinkern.
Er dankte allen, die zum Abschiedsfest mit Rede- und Musikbeiträgen beigetragen hatten. In seinen Abschiedsworten blickte er auf die lange Zeit am Theresianum zurück: „20 Jahre Schulleiter an einer wunderbaren, besonderen und einzigartigen Schule, die mir selbst damals Ende der 1960er Jahre die Möglichkeit gegeben hat, mein Abitur abzulegen. Und die mich, wie viele andere auch, auf besondere Weise geprägt hat.“ Er verspüre trotz einiger Herausforderungen wie die drohende Schließung der Schule nur Dankbarkeit für diese Schule und für die sich hier eröffnenden Möglichkeiten. „Ich bin mehr als dankbar, dass dieses Damoklesschwert des drohenden Untergangs abgewendet werden konnte und das Theresianum durch die Mithilfe vieler Beteiligter heute unter dem Schutzschirm der Caritas einer guten Zukunft entgegengehen kann“, blickte Pater Roland noch einmal zurück. Er schaue mit Demut auf die Zeit am Theresianum zurück: „Die vielen Jahre schüttelt man nicht einfach ab.“ Seiner Nachfolgerin in der Schulleitung, Jutta Sieberz-Pozza, wünschte er alles Gute und Gottes Segen: „Ich bin mir sicher, dass diese Schule bei dir in besten Händen ist.“
„Ich danke allen, die mich in den vergangenen Jahren begleitet haben und die mich, so hoffe ich, auch weiterhin begleiten werden“, schloss der scheidende Schulleiter seine Abschiedsrede. „Es war mir eine Ehre!“
Die anwesenden Gäste zollten Pater Roland ihren Respekt und ihre Dankbarkeit mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovations, bevor sich alle zum gemütlichen Beisammensein im Innenhof der Schule versammelten und die Abschiedsfeierlichkeiten für einen engagierten und besonderen Pädagogen am Theresianum gemeinsam ausklingen ließen.
Theresa Hepp